In der Tat hat es etwas für sich seine eigenen Maschinen zu besitzen. Als Argumente werden oft angeführt die zeitliche Flexibilität, Zuschüsse/Subventionen, welche die Anschaffung erleichtern, freie eigene Mittel. Aber rechnet sich das wirklich?
Hier mal einige Fakten pro Lohnunternehmer:
Unten finden Sie eine von mir aufgestellte Beispielrechnung, welche die Vorteile durch die Arbeit von Lohnunternehmen klar aufzeigt:
Abfüllblock mit Flaschensterilisator, Vorevakuierung, 16er Füller, CO2 Überlagerung, Korkverschließer, Anrollkopf für Drehverschlüsse inklusive Sternsätze für 3 Flaschensorten ca.netto: 200.000,00 €.
Etikettiermonoblock mit Flaschenaußenwascher/Trockner, Kapselverarbeitung Schrumpf/Anrollkapseln, Etikettierung mit 3 Stationen ca. netto: 180.000,00 €.
Weiteres benötigtes Zubehör:
Zusammen: ~400.000,00 €
Jährliche Abschreibung AFA bei 6 Jahren: 66.666,00 €/jährlich!
Jährliche Abschreibung AFA bei 10 Jahren: 40.000,00 €/jährlich!
In diesen Zahlen sind noch keine Reparaturen eingerechnet, welche sich erfahrungsgemäß in den ersten drei Jahren bei ca. 1,5% und danach bei bis zu 3% des Neuwertes einpendeln.
Bitte bedenken Sie auch, dass in der Regel bei eigenen Maschinen die Tages/Stundenfüllleistung abnimmt, was somit höhere Personal- und Energiekosten zur Folge hat.
Ohne Reparaturen und Minderleistung zu berücksichtigen, liegt der derzeitige Nullpunkt der Menge, bei der es sich also rechnet eine eigene Maschine zu kaufen, bei ca.: 333.333 Flaschen bei einer AFA von 10 Jahren und einem Durchschnittspreis von 0,12€/Flasche für Füllen und Etikettieren und bei ca. 555.555 Flaschen/Jahr bei einer AFA von 6 Jahren.
Nicht beachtet wurde hierbei die Bereitstellung/Finanzierung des Platzbedarfs zur Lagerung und zum Arbeiten mit den Maschinen (Füllraum) und Zinskosten, welche bei der Finanzbeschaffung entstehen.
Nimmt man alle harten und weichen Faktoren zusammen, also Finanzdienst, Reparaturen/Standschäden, Nachrüstungen, Platzbedarf und Minderleistung so sind mindestens 350.000 Flaschen/jährlich als absolute Untergrenze für den wirtschaftlichen Betrieb einer eigenen Fülllinie anzunehmen.